Carver Handbuch Fahrrad Dämpfer

Carver Handbuch: Wie stelle ich meinen Dämpfer ein?

Die Dämpfung wird durch Ventile im Inneren geregelt. Der Durchfluss des Öls durch diese Ventile bremst die Geschwindigkeit, mit der die Federgabel aus- bzw. einfedert und verhindert ein „Nachwippen” der Federung nach einem Hindernis. So kann die Reaktion auf Hindernisse optimiert werden.

Einstellen des "Rebound"

Bei Federgabeln mit einstellbarer Zugstufendämpfung („rebound“) kann mit einem (meist roten) Einstellknopf die Ausfedergeschwindigkeit (Zugstufe) langsamer oder schneller eingestellt werden. Ist ein zweiter (meist blauer) Knopf vorhanden, kann damit die Einfedergeschwindigkeit (Druckstufe) eingestellt und/oder die Lockout-Funktion aktiviert werden.

Beginn den Einstellvorgang mit ganz geöffneter Dämpfung (Zug- und Druckstufe auf „-“). Greife den Lenker mit beiden Händen und ziehe die Vorderradbremse. Stützte dich jetzt mit deinem kompletten Gewicht auf die Vorderradgabel und gebe plötzlich wieder nach. Die Gabel wird mit nahezu der gleichen Geschwindigkeit wieder ausfedern, mit der du eingefedert hast.
Drehe nun einen Klick am roten Einstellknopf in Richtung “+”.
Drücke die Gabel wieder bei gezogener Vorderradbremse nach unten und gebe diese ebenso plötzlich wieder frei. Du wirst bemerken, dass der Ausfedervorgang etwas langsamer abläuft.
Wiederhole dieses Drücken und Loslassen mit immer weiter zugedrehter Zugstufendämpfung. So erhaltest du ein Gefühl dafür, wie die Zugstufendämpfung arbeitet.
Typischerweise wird die Zugstufe so eingestellt, dass diese leicht gebremst wieder ausfedert, jedoch nicht kriechend langsam. Ein verzögertes Ausfedern, das im Kriechvorgang endet, ist definitiv eine zu hohe Dämpfung.
Fahr anschließend über ein Hindernis (z.B. eine Bordsteinkante herunter) und drehe die Zugstufendämpfung in kleinen Schritten gerade so weit zu (in Richtung “+”), bis die Federgabel nach dem Ein- und Ausfedern nicht mehr als ein bis maximal zweimal nachwippt. Überprüfe eine veränderte Einstellung stets bei einer Probefahrt im Gelände.

Einstellen der "Compression"

In einigen Fällen weisen Federgabeln zudem eine Druckstufendämpfung („compression”) auf. Die typische Druckstufendämpfung – oder bei manchen Federgabeln die High-Speed-Druckstufendämpfung bremst den Einfedervorgang, wenn mit hoher Geschwindigkeit über ein Hindernis gefahren wird. Eine hohe Einfedergeschwindigkeit würde die Gabel möglicherweise sonst zum Durchschlagen bringen.

Eine schwächere Dämpfung sorgt für gutes Ansprechverhalten, lässt aber unter Umständen die Federgabel bei schnellem Überfahren von Hindernissen, z.B. Absätzen, zu stark einfedern oder im Wiegetritt wippen. Eine zu starke Dämpfung lässt die Federung verhärten, vermindert also den Fahrkomfort.

Wenn du den „Sag” korrekt wie oben beschrieben eingestellt hast und die Gabel bei einer normalen Probefahrt ordentlich arbeitet, aber dann in Extremsituationen die Gabel dennoch durchschlägt, kannst du die Druckstufendämpfung etwas erhöhen.

Arbeite auch hier Klick für Klick, denn eine zu straffe Druckstufendämpfung verhindert, dass die Federgabel ihren Federweg komplett ausnutzen kann. Die Abstimmung der Druckstufendämpfung kann ein länger währender Prozess sein, der bewusst und immer in kleinen Schritten durchgeführt werden muss.

Beginn auch hier mit der geringsten Stufe, d.h. der Einstellknopf/das Einstellrad muss ganz Richtung „-” bzw. „open” gedreht sein.

Überprüfe eine veränderte Einstellung stets bei einer Probefahrt im Gelände.

Wenn beim Einstellen der Dämpfung Probleme auftreten, wende dich entweder an einen Fahrrad-Fachhändler in deiner Nähe oder nutze das Kontaktformular.

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